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Projekte

Verteiltes Schüler:in-Sein. Zum Vollzug des Schüler:in-Seins als Praxis mit digitalen Präsenz- und Repräsentationstechnologien. 

Der Einsatz digitaler Technologien im schulischen Unterricht ist inzwischen selbstverständlich geworden. Nachdem sich dies lange primär anhand der digital veränderten Darstellung, Bearbeitung und Vermittlung von schulischem Stoff empirisch zeigte, finden sich inzwischen auch bedeutsame, digital ermöglichte Präsenz- und Repräsentationsformen von Menschen: Schüler:in ist man heute nicht nur an einem (ihrem/seinem) Platz im Unterricht, sondern z. B. auch als gestaltbarer Avatar in Classroom-Management-Apps, als von zuhause steuerbarer Telepräsenzroboter im Klassenraum oder als aufrufbarer (Leistungs-)Datenkorpus auf Lernplattformen. An dieser Verteilung setzt das Projekt an, indem es das Schüler:in-Sein nicht als Rolle der leiblich abgegrenzten Person fasst, sondern als eine spezifische Vollzugspraxis fokussiert, an der Präsenz- und Repräsentationstechnologien teilnehmen. Datenkorpora, Avatare und Telepräsenzroboter scheinen sich dabei nur unzureichend mit tradiert-fixierten Entitätsgrenzen konturieren und typisieren zu lassen, da sich mit ihnen zeichenhafte, körperliche, artefakt- und personenbezogene Facetten überlagern. Wie diese Anteiligkeiten des verteilten Schüler:in-Seins in dessen Vollzug prozeduralisiert und prozeduralisierend involviert sind, ist die leitende Frage des ethnographischen Projekts. Die Analysen schließen an aktuelle Diskurse zur Entgrenzung und Digitalisierung des Schulischen an, beziehen diese Entwicklungen jedoch auf die Teilnehmenden selbst. Mit der Bearbeitung dieses Desiderats werden Ressourcen sowie Herausforderungen des verteilten Schüler:in-Sein aufgeklärt sowie Verschränkungen digitaler und analoger Welten exploriert. Ferner wird ermöglicht, das Schüler:in-Sein in Relation zum (leiblich-zentrierten und raum-zeitlich festgelegten) im-Unterricht-Sein neu zu befragen.

Gefördert durch: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Laufzeit: 36 Monate

 

Zur Vermittlung und Aneignung systemischer Nachhaltigkeitszusammenhänge zwischen sozial- und naturwissenschaftlichen Perspektiven in der Kindheit. Konzept- und Kooperationsentwicklung zur Praxis außerschulischer Lernorte

Vor dem Hintergrund zunehmender sozial-ökologischer Krisen wird dem Konzept „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE) aktuell eine hohe Bedeutung zur Bewältigung der mit den Krisen einhergehenden Transformation zugeschrieben. BNE-Angebote in Schulen sind jedoch noch verhältnismäßig selten. Die Praxis der BNE zeichnet sich vielmehr durch Kooperationen zwischen Schulen und außerschulischen BNE-Lernorten aus. Inhaltlich sind die Angebote vielfach durch eine Fokussierung auf ökologische Aspekte des Nachhaltigkeitsgedankens charakterisiert, die primär aus naturwissenschaftlicher Perspektive aufgegriffen werden. Hierbei stehen häufig biologische und physikalische Themen im Vordergrund, die als unpolitisch wahrgenommen werden. Politisch-gesellschaftliche und sozialwissenschaftliche Dimensionen bzw. Zusammenhänge bleiben dagegen tendenziell randständig integriert und die Rolle von menschlichen Praktiken, sozio-kulturellen Prozessen, Lebensweisen sowie Normen, Werten und Dilemmata einer (nicht) nachhaltige Gestaltung der Gegenwart und Zukunft bleibt vielfach unzureichend bearbeitet. Kommt es in Bildungsinstitutionen zu einer Thematisierung der Rolle menschlicher Handlungen, zielt diese primär auf eine simplifizierende Übernahme von Verhaltensänderungen im Alltag und die unterstellte Souveränität sowie Wirkmacht konsumierender Individuen. Hier zeichnet sich ein Entwicklungsbedarf ab, denn soll nachhaltige Entwicklung gelingen, bedarf es eines multiperspektivischen Verständnisses von Umwelt, Technik, Gesellschaft, Politik und Ökonomie. Vor diesem Hintergrund ist es das inhaltliche Ziel des Projektes, mit einem Beitrag zur integrierenden Stärkung sozialwissenschaftlicher Perspektiven die notwendige und bildungspolitisch geforderte Interdisziplinarität von BNE zu steigern. Hierfür schließt das Projekt an den vernetzend- interdisziplinären und lebensweltorientiert angelegten Bildungsanspruch des schulischen Sachunterrichts mit dem Ziel an, diesem auch in der praktischen Umsetzung gerecht zu werden. Zugewendet wird sich der konkreten Praxis von BNE, um innovative neue Perspektiven, Ansätze und Zugänge zur Stärkung eines reflexiven Nachhaltigkeitsbewusstseins bei Kindern, sowie deren politische Urteils- und Handlungsfähigkeit zu entwickeln. Mit dem Projekt wird die aktuelle und konkret vorfindbare Praxis von Angeboten der BNE an mehreren außerschulischen Lernorten beobachtet, beschrieben, mit den beteiligten Akteur*innen reflektiert und für den Bildungsanspruch des Sachunterrichts anschlussfähig gemacht, indem dezidiert vielperspektivische didaktische Materialien entwickelt werden. Die sozialwissenschaftlichen Implikationen, die sich an typische naturwissenschaftlich-orientierte Angebot zur BNE fortführend andocken lassen, werden dabei im Laufe des Projekts identifiziert und thematisch sowie methodisch-didaktisch adressiert.

Zusammen mit Prof. Dr. Alexander Wohnig (Universität Siegen)
Gefördert durch: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
Laufzeit: 01.04.2024 - 31.03.2027

 
 
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