Projektbeschreibung
Das Grundlagenforschungsprojekt
"Positive Entwicklung von Mädchen und Jungen trotz extrem ungünstigen
Starts" wird vom Ministerium für
Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen
gefördert. Im Projektzeitraum von zwei Jahren (April 2013 – März 2015) sollen in
genderbezogener Perspektive neue Antworten auf die Herausforderungen des
demografischen Wandels gefunden werden.
Bedingt durch den demographischen Wandel gibt es heute weniger Kinder als noch vor einigen Jahrzehnten. Kinder werden so zu einem „knappen Gut“ in unserer Gesellschaft (KVJS 2010). Deshalb ist es bedeutsam Strategien dafür zu entwickeln, wie Kinder aus hochbelasteten Familien so unterstützt werden können, dass sie ihr Leben in der Gesellschaft als aktive Mitglieder gestalten können -- und nicht a priori als Drop-outs abgeschrieben werden.
Ziel des Forschungsprojektes ist es daher, Erkenntnisse darüber zu gewinnen, unter welchen Bedingungen sich biografische Verläufe von Mädchen und Jungen, die unter extrem ungünstigen Bedingungen begonnen hatten, trotz des ungünstigen 'Starts ins Leben' ("rough start") im Jugend- und Erwachsenenalter positiv weiterentwickelt haben. Dabei interessiert insbesondere, an welchen Stellen Wendepunkte ("turning points") auftraten und welche Veränderungen im Lebens- und Lernfeld der Kinder im Zusammenhang dieser biografischen Wendepunkte standen.
In den Vorarbeiten, die von der Forschungsgruppe Pflegekinder durchgeführt wurden, wird deutlich, dass sich in Biografien von Männern und Frauen oft die besonderen Belastungsprofile und Risiken als auch die Bewältigungsstrategien und die wirksamen Ressourcen unterschiedlich gestalten. Der geschlechterbezogene Blickwinkel des Forschungsprojektes ist so angelegt, dass sowohl Unterschiede als auch die Gemeinsamkeiten erfasst werden können.
Auf der Basis der im Forschungsprojekt gewonnenen Erkenntnisse sollen Vorschläge entwickelt werden, wie positive Entwicklungen in Biografien angeregt und verstärkt werden können. Mit der Untersuchung soll neues Wissen generiert werden, das dazu beiträgt, Mädchen und Jungen aus hoch belasteten Familien günstige Entwicklungschancen, eine verbesserte Sozialintegration und eigenständige Gestaltung ihres Lebens durch gezielte, ausreichend frühe Unterstützung zu ermöglichen.