DFG-Forschungsprojekt: Didaktische Objekte – ihre gewerbliche Entwicklung und Erprobung
Projektleitung: Prof. Dr. Jutta Wiesemann, Universität Siegen und Dr. Herbert Kalthoff, Universität Mainz
Mitarbeiter: Dr. Jochen Lange
Laufzeit 2014-2016
Ein wesentliches Kennzeichen von Gesellschaften ist die Präsenz von materiellen Objekten im sozialen Alltag der menschlichen Akteure. Objekte bewohnen die soziale Welt, sie nehmen an ihr teil und gestalten in einem gewissen Ausmaß die Abläufe des menschlichen Handelns mit. Hier setzt das Forschungsprojekt an und untersucht die Entwicklung und Erprobung didaktischer Objekte im gewerblichen Feld der Lehr- und Lernmittelindustrie. Lehr-Lernmittel werden einerseits zu Medien des Wissenstransfers andererseits zu paradigmatischen Objekten unterrichtlicher Praxis (etwa das Prisma in der Physik). Exemplarisch werden Entwicklungs- und Erprobungsprozesse empirisch beobachtet, die zum einen der immensen Präsenz und Haptik von Objekten in schulischen Räumen Rechnung tragen (klassisch-analoge Lehr- und Lernmittel). Zum anderen wird die Arbeit an Lehrmitteln untersucht, die im Zuge der zu-nehmenden Digitalisierung und Virtualisierung schulischen Wissens an Bedeutung gewinnt (digitale Darstellungsmedien). Die systematische Beobachtung der praktischen Entwicklung und Erprobung in den Betrieben und Unternehmen gibt Aufschluss über die Voreinstellungen für den Unterricht die in die Objekte eingegangen sind.
Beobachtet werden Arbeitsabläufe, Verhandlungsstrategien und Vermittlungen ganz unterschiedlicher Akteure aus der Lehr- und Lernmittelindustrie, der Schulpraxis und den Fachwissenschaften an deren Ende das fertige Lehr-/Lernmittel steht: ein schulisches Artefakt als Materialisierung didaktisch curricularer Konzepte über die Art und Weise, wie (natur) wissenschaftliches Wissen zum Gegenstand unterrichtlicher Praxis wird.
Beobachtet werden Arbeitsabläufe, Verhandlungsstrategien und Vermittlungen ganz unterschiedlicher Akteure aus der Lehr- und Lernmittelindustrie, der Schulpraxis und den Fachwissenschaften an deren Ende das fertige Lehr-/Lernmittel steht: ein schulisches Artefakt als Materialisierung didaktisch curricularer Konzepte über die Art und Weise, wie (natur) wissenschaftliches Wissen zum Gegenstand unterrichtlicher Praxis wird.
Publikationen:
- Lange, Jochen (2017): Schulische Materialität. Empirische Studien zur Bildungswirtschaft (Qualitative Soziologie, Bd. 23). Berlin/Boston
- Wiesemann, Jutta/Lange, Jochen (2015): „Education in a Box“. Die Herstellung schulischer Artefakte in der Lehr- Lernmittelindustrie. In: Zeitschrift für interpretative Schul- und Unterrichtsforschung. Empirische Beiträge aus Erziehungswissenschaft und Fachdidaktik (ZISU) (Thementeil: Dinge, Wissen, Fachkulturen. Materialitäten in Unterricht und Schule). H. 4, Jg. 4, 2015, S. 80-91
- Wiesemann, Jutta/Lange, Jochen (2015): Schülerhandeln und die Dinge des Lernens. Zum Verhältnis von Sinn und Objektgebrauch. In: Alkemeyer, Thomas/Kalthoff, Herbert/Rieger-Ladich, Markus (Hrsg.) (2014): Bildungspraktiken. Körper - Räume - Artefakte. Weilerswist, S. 261-282